<Weidmatt Quartier, Lausen, 2014–2020

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Für den an die Ergolz stossenden Bereich des ehemaligen «Cheddite» Sprengstoffwerks in Basel-Landschaft wurde mit seiner gesamtschweizerischen Schliessung eine Umnutzung geplant.  Zwei Parzellen sollen zur Erweiterung des Quartiers Weidmatt mit zehn Wohnhäusern bebaut werden. Die ersten 2020 realisierten Holzbauten mit 120 Wohnungen liegen im rund 14’000 Quadratmeter grossen Planungsperimeter von Lausen. Das denkmalgeschützte Transformatorenhaus und Wasch- und Badehaus soll zusammen mit der Fahrzeugremise weiterhin von der industriellen Geschichte erzählen, die dem Areal jene Identität und damit Wiedererkennbarkeit verleiht, die über seine landschaftlichen Besonderheiten hinausgehen. Der unmittelbar angrenzende Brunnenberger Wald und der naturbelassene Flusslauf sind zwei wesentliche Standortfaktoren des Quartiers. Parallel zum Fluss verläuft ausserdem die 2013 erneuerte Autobahn A22. Die Häuser entlang des Flusses liegen im Schatten ihrer Lärmschutzwand, die dem belastenden Einfluss entgegenwirkt.

Die räumliche Anordnung der neuen Wohnhäuser orientiert sich an den langgestreckten, in den bewaldeten Hang am Fluss eingebetteten Fabrikhallen. Die beiden bereits realisierten und ein dritter geplanter Cluster bilden eine offene Bebauung um einen Platz.

Dieser Freiraum über der eingeschossigen Garage, der zwischen die Holzbauten gespannt ist, bildet den gemeinschaftlichen Mittpunkt und führt zu den Hauseingängen und dient der Weite des Ausblicks der von niedrigen Hainbuchenhecken eingefassten Terrassen der oberen Häuser. Mit anfänglich noch kleinen Bäumen entwickelt er sich zu einem kleinen Stadtgarten, der die unterschiedlichen Aktivitäten beschirmt.

Die Holzarchitektur sucht innen und aussen die Einheitlichkeit der neuen Wohnhäuser. Durch die Verwendung verschiedener Holzlasuren aussen wurde zugleich ein Spiel von Verwandtschaften unter den Häusern des neuen Quartiers eingeführt. Die abwechselnde Farbgebung des kesseldruckimprägnierten und mit zweifacher Holzöllasur geschützten Fichtenholz in Silber- und Brauntönen strahlt Moderne und Nähe zur Natur aus. Die senkrechte Anordnung der Fassadenlatten und die plastische Betonung der Fassadenstützen verleihen den Gebäuden eine optische Leichtigkeit. Die hohen Holzfassaden nach Südosten sind durch Loggien gegliedert, an die die Wohnzimmer und die Küchen anknüpfen. In den unterschiedlich langen vier- und fünfgeschossigen Baukörpern sind je Treppenhaus zwei bis drei Wohnungen zusammengefasst. Die Wohnungen mit Mietflächen variieren zwischen 2,5 und 6,5 Zimmern.

Die Überbauung von Cheddite ist ein grosses Holzbauprojekt, bei dessen Planung ein innovatives Energiekonzept mit Photovoltaik, Car-Sharing und weiteren Anreizen zum bewussten Umgang mit Ressourcen umgesetzt worden ist.

Datum: Planing 2014-2019, Execution 2018-2020
Ort: Weidmatt Quartier, Lausen, Liestal
Bauherr: Losinger Marazzi AG
Programm: Neues Wohnviertel
Bruttogeschossfläche: 14.836 m²
Landschaftsarchitekt: Vogt Landschaftsarchitekten, Zurich
Bauingenieure: WMM Ingenieure Statik
Holzbauingenieure: Makiol Wiederhehr AG

Luftaufnahme 1962 Bildarchiv ETH Zurich
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